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Neue KI der TU Wien steigert Heilungsraten bei Blutvergiftungen

Blutvergiftungen, auch Sepsis genannt, sind lebensgefährlich und es muss schnell gehen. Intensivmediziner müssen rasch die passenden Entscheidungen treffen. Eine KI der TU Wien ist inzwischen so gut, dass sie Behandlungsvorschläge machen kann, die in vielen Fällen bessere Ergebnisse liefern als menschliche Entscheidungen.

In der Intensivmedizin besteht die Herausforderung, große Datenmengen schnell zu verarbeiten. Von den Patienten werden in kurzer Zeit hunderte Daten zur Überwachung erfasst. Prof. Clemens Heitzinger hat gemeinsam mit einem Team von Forschern und der Medizinischen Universität Wien eine KI entwickelt, die aus diesen Daten optimale Behandlungsschritte für Sepsis-Patienten berechnet.

Die KI verwendet ein Verfahren namens „Reinforcement Learning“, bei dem der Algorithmus kontinuierlich aus den Daten lernt. Verbessert sich der Zustand eines Patienten, erhält der Algorithmus eine positive Rückmeldung (Belohnung). Verschlechtert sich der Zustand, wird der Algorithmus „bestraft“. Über die Zeit lernt ein solches System immer bessere Ergebnisse zu liefern. Allerdings sind dafür auch viele Trainingsdaten erforderlich.

In ersten Tests konnte gezeigt werden, dass die Vorschläge der KI zu einer drei Prozent höheren Heilungsquote bei Sepsis-Patienten führten. Die KI „bestimmt“ allerdings nicht, sondern ist ein Unterstützungssystem für Ärzte.

In diesem Umfeld gibt es auch rechtliche Fragen zu klären. Wer hat etwa Schuld, wenn die KI einen guten Vorschlag macht, aber die Mediziner ignorieren das und der Patient kommt zu Schaden? Oder andersherum: Wer ist schuld, wenn die KI falsch entscheidet und man ihrem Ratschlag folgt? Bei generativer KI gilt – und das halte ich generell für sensible Bereiche für sinnvoll – der Mensch trägt die Verantwortung für das Ergebnis. Und gerade bei KI im medizinischen Bereich sollte das auch gelten.

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