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Mit KI zur besseren Früherkennung: Augenkrankheiten bei Kindern durch Handyfotos diagnostizieren

Chinesische Forscher gehen bei der Erkennung von Augenkrankheiten bei Kindern mit einer neuen KI-Technologie direkt in die Familien. Die Früherkennung stellt weltweit eine große Herausforderung dar. Üblicherweise würden Augenärzte die Erkrankungen diagnostizieren und die Kinder müssten vom Allgemeinmediziner erst überwiesen werden. Die Idee der Wissenschaftler zielt auf einfache Handyfotos ab, die die Eltern von ihren Kindern machen. Auf diese Weise könnte man Anhaltspunkte für Erkrankungen direkt beim Patienten zu Hause finden.

Untersucht wurde die Früherkennung von Myopie (Kurzsichtigkeit), Strabismus (Schielen) und Ptosis (Lidherabhängen). Die Studie fand im Zeitraum von Oktober 2022 bis September 2023 in der Augenabteilung des Shanghai Ninth People’s Hospital statt. An der Studie nahmen Kinder teil, die bereits mit diesen Erkrankungen diagnostiziert wurden. Sie lieferten gewissermaßen die Trainingsdaten.

Nutzeffekt einer KI-App

Für China wäre eine App, die auf so einfache Weise Hinweise auf Erkrankungen liefert, eine große Erleichterung. Etwa 50 Prozent der Schüler unter 18 Jahren sind von Kurzsichtigkeit betroffen. Schielen tritt seltener auf, allerdings immer noch im Bereich von etwa 1 bis 5 Prozent. Herunterhängende Lieder sind dagegen recht selten und betreffen nur rund 0,2 bis 1,4 Prozent der Kinder. Eine Früherkennung ist wichtig, damit die Kinder in ihrer Entwicklung nicht benachteiligt werden.

Das KI-Modell konnte in der Studie demonstrieren, dass es die im Fokus stehenden Erkrankungen mit hoher Genauigkeit erkennen konnte. Bei Kurzsichtigkeit lag die Genauigkeit bei etwa 80 Prozent und wäre als Technologie in Mobiltelefone integrierbar. Auch bei der Diagnose von Schielen wurde eine Quote von 80 % erreicht. Beim Erkennen von hängenden Augenlidern lag die Genauigkeit sogar bei 92 Prozent.

Einschränkungen der Studie

Die Mediziner weisen darauf hin, dass die für das KI-Modell verwendeten Trainingsdaten relativ gering waren und die Teilnehmergruppe nicht sehr groß. Doch grundsätzlich konnte die Funktionsweise bereits in dieser ersten Studie gezeigt werden. Darüber hinaus könnte diese Technologie in China dazu beitragen, trotz begrenzter medizinischen Ressourcen eine sehr hohe Bevölkerungszahl zu erreichen und die Früherkennung bei Kindern zu verbessern.

Übrigens: Auf Smartphone zur Unterstützung der „Heimdiagnostik“ setzt auch eine Idee von Google zur Entdeckung von Lungenkrankheiten.

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