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Radartechnologie im Test: KI erkennt Gefahren am Hauptbahnhof Mönchengladbach

Videoüberwachung nützt eher nach einer Straftat eventuell bei der Aufklärung. Radarsensoren in Kombination mit KI könnten dagegen gefährliche Situationen sofort erkennen und die Polizei informieren.

Am Hauptbahnhof in Mönchengladbach wird derzeit eine neue Radartechnologie getestet, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) die polizeiliche Überwachung unterstützen soll. Das Projekt wird von der Hochschule Niederrhein wissenschaftlich begleitet. Die Software soll die Sicherheit an öffentlichen Plätzen erhöhen und dabei die Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger wahren.

Aufbau des Systems

Insgesamt acht Radarsensoren wurden am Bahnhof Mönchengladbach installiert – vier in der Bahnhofsvorhalle und vier am Platz der Republik. Die Sensoren erfassen Bewegungen und Handlungen anhand von Farbspektren und Wellenlinien. Das Konzept erinnert etwas an die Überwachung der Badegäste in Schwimmbädern. Die KI soll zukünftig in der Lage sein, Situationen wie Flucht, körperliche Auseinandersetzungen oder hilflose Personen am Boden automatisch zu erkennen und die Polizei frühzeitig zu warnen.

Derzeit befindet sich das System in der Trainingsphase. Die KI muss zuerst lernen, die erkannten Muster richtig zu deuten. Dazu wird extra geschauspielert. Am Bahnhof werden Szenen nachgestellt, um die Reaktion der KI zu testen. Die KI soll später schließlich erkennen, ob jemand flieht oder dem Zug hinterherhetzt. Oder ob jemand hilflos am Boden liegt oder nur gelangweilt wartet.

Ähnlich wie bei der Schwimmbadüberwachung erfasst die Radartechnologie keine Gesichter, sondern nur anonymisierte Daten. Sie ist unempfindlich gegenüber Störungen wie Blendeffekte durch die Sonne oder Dunkelheit. Auch Nebel oder trübes Wetter kann dem Radar nichts anhaben. Dadurch ist es robuster im Vergleich zu Videokameras.

Projektpartner

Das Forschungsprojekt mit dem Namen KIRaPol.5G läuft vom 01.01.2022 bis 31.12.2024. Es wird vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Laut der Hochschule Niederrhein gehören zu den Forschungspartnern die IMST GmbH, die Telefonbau Arthur Schwabe GmbH & Co. KG, die Polizei Mönchengladbach, die m3connect GmbH und unterstützend die Bundespolizei, das Bayrische Landeskriminalamt und die Stadt Mönchengladbach.

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