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Faszinierende ISS-Nachtaufnahmen: Städte, Gewitter und Polarlichter im Zeitraffer

Nächtlicher Blick auf die Erde aus dem Weltraum. Große Teile eines Kontinents sind durch die leuchtenden Lichter von Städten und Straßen beleuchtet. Die hellsten Bereiche markieren dichte Ballungsräume, während dünner beleuchtete Gebiete auf weniger bevölkerte Gegenden hinweisen. Die Küstenlinien und Flüsse sind durch die Lichtverteilung teilweise erkennbar. Einige Strukturen der Raumstation ragen dunkel in den Vordergrund. Die gesamte Szene ist in Dunkelheit gehüllt, mit einem leichten Schein am Horizont, der den Übergang zur Atmosphäre andeutet.

Nachtaufnahmen von der Erde aus der Internationalen Raumstation gehören zu den schönsten Eindrücken. Nachts kann man nicht nur die erleuchteten Städte und Strukturen sehen, sondern auch Gewitter, Sterne und Polarlichter. Im Zeitraffer wirken sie aufgrund der schnellen Blitzabfolge noch gewaltiger.

Die Fotos für dieses Zeitraffervideo wurden während der ISS-Expedition 41 im Zeitraum von September bis Oktober 2014 aufgenommen. Detaillierte Informationen zu den Fotoserien sind im Abspann zu finden.

Beeindruckende Gewitterfronten

Gewitter gehören zu den faszinierendsten und zugleich gefährlichsten Wettererscheinungen. Auf der Internationalen Raumstation ist man allerdings sicher davor und kann sie aus etwa 400 km Höhe beobachten. Während man auf der Erde den Donner hört, ist es im Weltraum völlig still.

Weltweit gibt es zu jedem Zeitpunkt etwa 1600 Gewitter, die sich über verschiedene Regionen verteilen. Häufig sind sie begleitet von heftigen Regen- oder Hagelschauern sowie starken Windböen, die sogar Sturmstärke erreichen können. Von oben sieht man allerdings nur die durch Blitze und urbane Beleuchtung erhellten Wolken und die Blitze.

Gewitter entstehen, wenn feuchtwarme Luft in höhere Luftschichten aufsteigt. Diese aufsteigenden Luftmassen bilden riesige Wolken, die sogenannten Cumulonimbus-Wolken, die bis in die kälteren Schichten der Troposphäre reichen. Der Aufstieg wird durch Temperaturunterschiede begünstigt, etwa wenn die Erdoberfläche durch Sonneneinstrahlung stark erwärmt wird. Auch die Freisetzung von Wärme durch Kondensation der feuchten Luft spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung eines Gewitters. Deshalb entstehen viele Gewitter erst am späten Nachmittag.

Nicht jedes Mal, wenn die Bedingungen für ein Gewitter vorhanden sind, kommt es auch tatsächlich dazu. Viele Faktoren wie Wind, Luftdruck und die Beschaffenheit der Landschaft beeinflussen die Gewitterbildung. Diese Faktoren sind schwer vorherzusagen. Das bedeutet dann auch, dass die Gewittervorhersage sehr schwierig ist. Manchmal bleibt nur eine Stunde oder weniger. Für Outdoor-Aktivitäten bedeutet das, dass man ab dem Nachmittag regelmäßig die Wettervorhersage beobachten muss.

Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Intensität der Gewitter in den letzten Jahren zugenommen hat, insbesondere in Form von stärkerem Hagel. Das lässt sich auf die höheren Lufttemperaturen durch die Erderwärmung zurückführen. Pro Grad Celsius mehr Wärme kann die Luft etwa 7 % mehr Wasserdampf aufnehmen. Die Häufigkeit der Gewitter hat sich dadurch zwar nicht verändert, aber ihre Intensität und Schadwirkung.


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