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Zeitraffer der ISS im hohen Beta-Winkel: Sonnenlicht rund um die Uhr

Sonnenkollektoren der ISS vor der Erdkrümmung im Weltall, beleuchtet von Sonnenlicht.

Der sogenannte Beta-Winkel ist der Winkel zwischen der Umlaufbahnebene und dem Vektor von der Sonne – eine Linie, die von der Sonne zur Erde gezogen wird. Mit zunehmendem Beta-Winkel ist die Internationale Raumstation immer stärker dem Sonnenlicht ausgesetzt. Während solcher Perioden fliegt die ISS nicht durch den Schatten der Erde und man kann im Zeitraffer durchgehend die Sonne sehen.

Was ist der Beta-Winkel?

Der Beta-Winkel ist der Einfallswinkel der Sonne auf die Bahnebene eines Satelliten oder Raumfahrzeugs. Ein Beta-Winkel von 0° bedeutet maximale Abschattung des Satelliten durch die Erde und somit minimalen Aufenthalt im Sonnenlicht. Umgekehrt bewirkt ein Beta-Winkel von ±90°, dass der Satellit seine gesamte Umlaufzeit im Sonnenlicht verbringt, ohne die Schattenzone der Erde zu durchqueren.

Das kann ein großes Problem für die Temperaturbalance eines Satelliten sein, denn bei hohem Beta-Winkel wird das Objekt dauernd von der Sonne aufgeheizt. Dadurch kann man Probleme mit der Kühlung bekommen und im schlimmsten Fall kann der Satellit ausfallen. Abhängig von der geplanten Umlaufbahn muss bereits bei der Planung des Satelliten beachtet werden, wie stark er erhitzt werden wird und wie man ihn kühlen kann.

Das betrifft auch die Internationale Raumstation. Ihre Bordelektronik würde bei Dauerbestrahlung der Raumstation durch die Sonne überhitzen. Deshalb ändert die ISS bei hohem Beta-Winkel ihre Ausrichtung und fliegt nicht mehr längst zur Sonne, sondern frontal zur Sonne. Dadurch liegen nur die Frontseite und die Solarpaneele der Station im Sonnenlicht und der Rest der Station im Schatten.

Weitere Zeitraffer von hohem Beta-Winkel

Eine ähnliche Zeitrafferserie hat Don Pettit im Jahr 2012 angefertigt. Der amerikanische Astronaut hat eine jahrzehntelange Karriere bei der NASA. Es hat während seiner Aufenthalte viele populärwissenschaftliche Videos gedreht. Don war bereits viermal im Orbis. Zuerst mit der ISS-Expedition 6 im Jahr 2002. Dann auf dem Space Shuttle Flug STS-126 im Jahr 2008. Während dieses Einsatzes erfand er die „Zero-G-Kaffeetasse“. Mit dieser Kaffeetasse kann man in der Schwerelosigkeit ohne Strohhalm trinken. Schließlich war er auf den ISS-Expeditionen 30/31 im Jahr 2012 und 71/72 im Jahr 2024.

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(V11)